Ausbildung zum Fachinformatiker – Michel und Aiham berichten

Michel und Aiham machen ihre Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und arbeiten in unserem SAST-Team. Bei ihnen dreht sich viel um SAP Cyber Security & Access Governance. Welche Berührungspunkte sie darüber hinaus mit der Robotik haben, erzählen sie im Interview.

Hallo ihr Beiden, was genau macht ihr in unserem SAST-Team?

Michel (li. im Bild): Unsere SAST SUITE ist eine sehr umfassende Anwendung für die Absicherung von SAP-Systemen vor Cyberangriffen, Spionage oder Manipulationen. Das SAST-Team umfasst unterschiedliche Abteilungen, wie zum Beispiel Entwicklung, Consulting oder Managed Services. Im Moment unterstützen wir unser Testmanagement-Team bei der Automatisierung von Testfällen und bei den Regressionstests.

Aiham: Wir beide haben viel Spaß daran, an unserer Software zu arbeiten und Verbesserungen zu entwickeln oder dabei zu helfen. In unserer bisherigen Zeit im Testmanagement haben wir sehr viel über SAST und die einzelnen Prozesse gelernt. Zudem hatten wir Einblick in die Bereiche Backoffice und Marketing. Jetzt sehen wir uns gewappnet, tiefer in die Entwicklung einzusteigen und bei der Weiterentwicklung der SAST SUITE zu unterstützen.

Und wie läuft es für euch an eurer Beruflichen Schule ITECH in Wilhelmsburg?

Michel: Das Lernen an der ITECH macht wirklich Spaß. Es gibt ein sehr umfangreiches Lernangebot und für eigentlich alles eine Ansprechperson. Wir haben im kommenden Block als erste Hamburger Schule „Hybridunterricht“, bei dem die Hälfte der Schüler*innen präsent in der Schule ist und die andere Hälfte online zugeschaltet wird. Wir sind gespannt, wie das funktioniert.

Aiham: Am Anfang fand ich die Schule etwas schwer wegen der deutschen Sprache. Aber jetzt komme ich gut klar, Michel hat mir dabei geholfen. Und ich habe einen „Sprachpartner“ an der Schule, den ich immer fragen kann. Wegen Corona waren viele Kurse online, was einen etwas einsam macht. Aber wir haben schnell Discord für unsere ganze Klasse eingerichtet. Da diskutieren wir die Aufgaben und chatten auch so miteinander.

Außerdem seid ihr auch einmal in der Woche mit einem Roboter beschäftigt. Wie kam es dazu?

Michel: Wir sind durch Kollegen, die mit der Zukunftswerkstatt Buchholz in gutem Kontakt stehen, auf den Roboter Pepper aufmerksam gemacht worden. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Zukunftswerkstatt einen Kurs aufzubauen, in dem wir MINT-interessierte Schüler*innen für Robotik, moderne Technik und Programmieren begeistern. Als Basis dazu soll unser über Pepper erlangtes Wissen dienen, das wir weitergeben wollen. Aktuell arbeiten wir daran, eine etwa 230 Seiten lange Dokumentation des Herstellers nachzuvollziehen und zu übersetzen. Eine offizielle Version in deutscher Sprache gibt es derzeit nicht. Ohne eine solche Dokumentation ist es für Dozent*innen und Schüler*innen aber sehr schwer, den Roboter zu programmieren und seine Funktionen zu verstehen. Mit dieser Übersetzung bilden wir so also die Grundlage, um die sinnvolle Lehre mit dem Pepper zu ermöglichen.

Das klingt nach viel Arbeit. Was habt ihr dabei gelernt?

Aiham: (lacht) Wir wissen jetzt, wie man eine Dokumentation nicht schreibt. Im Ernst: Eigentlich ist so ein humanoider Computer super für Jugendliche, die schon ein bisschen programmieren können. Pepper basiert standardmäßig auf den Programmiersprachen Python und C++. Zum Einstieg in die Programmierung, gerade in jungen Jahren, sind die Sprachen recht komplex und wenig intuitiv. Für die Kids wäre hier zum Beispiel das auf Java basierende Android-Betriebssystem viel besser. Mit dem mitgelieferten Baukasten-Programm „Choregraphe“ lassen sich aber auch ohne „echtes“ Programmieren spielerisch neue Dialoge bauen oder Gestik, Mimik und Bewegungen von Pepper einstellen. Mit einer guten fachlichen Dokumentation zu Pepper lassen sich darauf aufbauend nach Fähigkeiten gestaffelte Aufgabenpakete zum Lernen erarbeiten. Hoffentlich kommen hier noch viele neue Ideen, damit Kinder mehr Lust aufs Entwickeln bekommen, aber auch interessante und leichte Zugänge zur Programmierung zu finden.

Wie lange läuft eure Ausbildung zum Fachinformatiker noch?

Michel: Wir haben noch knapp zwei Jahre vor uns, das wird sicher noch spannend. In Zukunft wird sich unser Schwerpunkt in Richtung Entwicklung und Projektmanagement verlagern. So sollen wir unter anderem eigene Projekte planen, durchführen und reviewen. Die fünf Phasen der Software-Entwicklung sind dabei zu erlernen und anzuwenden. Natürlich wollen wir unser Wissen zu ABAP als Programmiersprache für SAP-Systeme sowie zu allgemeinen Konzepten der Programmierung vervollständigen.

Außerdem werden wir noch einen Blick in unsere Rechenzentren werfen dürfen. Dort können wir noch mehr über Server- und Rechnerarchitekturen erfahren und den Realbetrieb kennenlernen. Für uns ist es ein großer Vorteil, einen Arbeitgeber mit derart breit gefächertem Angebotsportfolio zu haben. Als Anwendungsentwickler*in dreht sich nicht alles nur um Technik und Programmieren. Wir lernen zum Beispiel viel über Organisation und Geschäftsprozesse oder Wirtschaft und Gesellschaft, also auch Rechtswesen. Wir freuen uns schon auf alles, was noch kommt.

Vielen Dank an euch beide!


Die Anwendungsentwicklung findest du spannend, die Systemintegration hat es dir aber noch mehr angetan? Dann lerne unsere drei ausgelernten Fachinformatiker Phil, Robin und Moritz im Video kennen: