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„Familienzeit ist mir wichtig“ – Nils über Job & Familie

Mit über 30 Jahren hat sich unser Kollege Nils für eine Ausbildung im Büromanagement entschieden. Nach vielen Jahren Berufserfahrung lernt er wieder zu Lernen. Nebenbei händelt er noch zusammen mit seiner Frau das Familienleben. Wie er das schafft, erzählt er uns im Interview.

Hallo Nils, schön, dass du dir die Zeit nimmst. Was hast du vor AKQUINET gemacht?

Mein Lebenslauf ist nicht geradlinig. Nach der Schule habe ich zunächst meinen Zivildienst in einem Krankenhaus absolviert und bin so nach Hamburg gekommen. Ich wollte erst einmal Geld verdienen. So war ich in mehreren Zeitarbeitsfirmen angestellt und habe in unterschiedlichen Positionen gearbeitet. In einer Firma war ich acht Jahre. Dort startete ich als Reinigungskraft und habe mich nach kurzer Zeit um den gesamten Export gekümmert. Danach begann ich eine Ausbildung in einer Kanzlei als Steuerfachangestellter. Ich habe sehr viel gearbeitet, von morgens bis abends – und meine Tochter nicht mehr gesehen. Es wurde viel Druck aufgebaut und es zählte nur noch Arbeit, Arbeit, Arbeit. Da wusste ich: Es muss sich etwas ändern. Ich bin nicht nur Arbeitstier, sondern auch Familienvater mit Herzblut. Doch ein Ausbildungswechsel war gar nicht so leicht.

Warum war das nicht leicht?

Ich erhielt viele Absagen aufgrund meiner Schulnoten, die nicht überragend waren. Ich habe das Gefühl, viele Firmen denken, dass Noten zeigen, wer du bist. Aber ganz im Ernst: Meine Schulzeit ist sehr lange her. Ich bin nicht mehr der Schüler von früher. Hier bei AKQUINET nahm ich es ganz anders wahr. Hier wollte man den Menschen kennenlernen, der ich jetzt bin – mit über 30 Jahren. Meine Motivation, meine Ziele und meine Hintergründe. AKQUINET hat mir eine Chance und mir von Anfang an das Gefühl gegeben, dass ich dabei unterstützt werde, Privat- und Berufsleben bestmöglich zu vereinen.

Wie managest du Familienleben und Beruf?

Meine Frau studiert und macht jetzt auch ein Vollzeitpraktikum. Da ist Teamwork gefragt und das funktioniert durch die flexiblen Arbeitszeiten bei AKQUINET sehr gut. Zurzeit fange ich z. B. sehr früh an und kümmere mich darum, unsere dreijährige Tochter von der Kita abzuholen. Das Besondere für mich ist, dass ich hier übergreifend bei allen auf volles Verständnis stoße, wenn ich mal früher losmuss. In meinem alten Beruf war das Verständnis nicht da. Dafür bin ich jetzt sehr dankbar.

Wir haben im Karriereblog unsere Kollegin Sallo zur dem Hashtag-Trend #Momtoo befragt. Was sagst du dazu?

Ich fand das Interview mit Sallo sehr gut. Auch ich als Vater habe immer wieder fehlendes Verständnis dafür wahrgenommen, dass ich auch Vater bin. Bei Frauen ist es sicher ein noch größeres Thema beim Suchen neuer Positionen. Da muss sich die Gesellschaft noch bewegen.

Wie hast du die bisherigen Kitaschließungen wegen der Pandemie erlebt?

(Tiefer Seufzer von Nils) … Puh, das war schon eine harte Zeit und hat uns vor Herausforderungen gestellt. Doch auch hier bin ich auf das Verständnis meiner Kolleg*innen gestoßen und mir wurde – obwohl ich noch in der Ausbildung bin, – ein großes Vertrauen entgegengebracht. Wir haben gemeinsam geschaut, was ich am besten wann erledigen kann. Auch wenn die Kleine bei Video-Calls dabei war, hat das niemanden gestört. Viele konnten es wahrscheinlich auch nachempfinden. Die Zeit hat viele Eltern an ihre Grenzen gebracht.

Hattest du Bedenken, noch einmal eine Ausbildung zu starten?

Oh ja! Anfangs hatte ich auch viele Bedenken, ob ich das kräftemäßig und finanziell schaffe. Im Gegensatz zu meinen unter 20-jährigen Mitschüler*innen in der Berufsschule muss ich wieder lernen zu Lernen. Doch ich merke auch, welche Vorteile ich habe: Meine Berufserfahrung lässt mich Dinge viel einfacher verstehen. Auf meinen aktuellen Durchschnitt von 1,7 bin ich auch sehr stolz. Außerdem bringe ich viel mehr Motivation mit als meine Mitschüler*innen.

Woher kommt die Motivation?

Nach der Geburt meiner Tochter hat sich für mich im Leben vieles verändert. Ich habe gemerkt, was mir wichtig im Leben ist, wie die Familienzeit, aber auch das Thema Zukunft. Ich möchte meiner Tochter Sicherheit bieten und dazu gehört eine gute, abgeschlossene Ausbildung. Aber auch die Unterstützung meiner Familie und seitens AKQUINET steigern meine Motivation, meine Ausbildung gut zu machen.

Wie nimmst du AKQUINET als Arbeitgeber wahr?

Seit meinem ersten Tag erlebe ich AKQUINET als sehr familienfreundlich und sozial eingestellt. Ich bin von allen Kolleg*innen überaus freundlich empfangen worden. Ich bin hier nicht einfach nur ein Azubi. Sogar mit dem Vorstand bin ich per Du – was mir manchmal noch schwerfällt, da ich das anders gewohnt bin. Außerdem nehme ich eine positive Energie wahr. Alle suchen nach Lösungen und arbeiten mit Leidenschaft in ihrem Job. Und durch die Flexibilität und Freiheit entstehen gute Lösungen. Außerdem kann hier jede Person ihre Meinung sagen, – bei meinen vorherigen Arbeitgebern waren Diskussionen nicht erwünscht. Großartig finde ich auch den bereichsübergreifenden Austausch, z.B. bei den vielen Schulungen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir auch das STADTRADELN. Trotz Corona haben viele bei dieser Kampagne für Nachhaltigkeit und Bewegung mitgeradelt. Wir haben Fotos und Bilder ausgetauscht und uns gegenseitig motiviert.

Wo siehst du dich in Zukunft?

Noch lerne ich viel dazu und schaue, in welchem Bereich ich mich spezialisieren möchte. Da ich mich aber schon immer für Gerechtigkeit eingesetzt habe, hege ich eine Leidenschaft für Gesetze, – vielleicht spezialisiere ich mich also mehr auf Arbeitsrecht. Wir werden sehen. Privat habe ich mich schon als Schöffe vorregistrieren lassen. Diese Position als ehrenamtlicher Richter kann ich auch ohne ein Jura-Studium antreten.

Was machst du sonst in deiner Freizeit?

Am meisten und liebsten verbringe ich Zeit mit meiner Familie. Mir macht es ungeheuer Spaß, mit meiner Kleinen zu spielen. Wenn sie ein bisschen älter und die Pandemie vorbei ist, möchte ich auch gerne wieder zusammen mit meiner Frau das Hobby Klettern aufnehmen.

Vielen Dank für deine Zeit, Nils!


Nils hat mit über 30 einen beruflichen Neustart gewagt. Auch unser Kollege Mathias hat sich erst spät für eine IT-Ausbildung entschieden und seine sichere Stelle als Lehrer an den Nagel gehängt. Im Interview erzählt er uns mehr davon:

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