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Quereinstieg in der IT – Arndt und sein Weg vom Handwerk in die Technologie

Quereinstieg in der IT – Arndt und sein Weg vom Handwerk in die Technologie

Moin Arndt, vielen Dank, dass du dir die Zeit für unseren Karriereblog nimmst. Wenn man sich deinen beruflichen Werdegang anschaut und dann deine jetzige Position bei AKQUINET, dann sieht man sofort:

Du bist ein absoluter Quereinsteiger. Wer bist du, was machst du bei uns und was hast du vorher gemacht?

 

Mein Name ist Arndt Kramer, ich bin 54 Jahre alt und arbeite seit ca. einem halben Jahr bei der akquinet finance & controlling GmbH in Jena. Ich betreue den Bereich BI und befinde mich noch in der Lernphase rund um die BI-Welt. Was BI ist, wusste ich vor AKQUINET nicht. Denn nach der zehnten Klasse habe ich, wie vier Generationen vor mir, Glasbläser gelernt. Das war ein traditioneller Beruf in Jena. Und der älteste Sohn hat das Handwerk vom Vater übernommen. Inklusive meiner Lehre habe ich dann sechs Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Bis zur Wende. Mit der Wiedervereinigung und der Umstellung der Produktion wurden keine Glasbläser mehr gebraucht.

Arndt als Glasapparatebläser in der Industrie
Arndt als Glasapparatebläser in der Industrie

Dann standest du also ohne Job da. Wie ging es von hieraus weiter?

 

Dann habe ich meinen Zivildienst gemacht. Da habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit mit Menschen liegt. Ich habe dann eine dreijährige Ausbildung zum Physiotherapeuten gemacht. Damals war das noch ein Fachschulstudium. Insgesamt habe ich 23 Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Die meiste Zeit davon in Jena. Von 1991 bis 2001 habe ich allerdings in Berlin gearbeitet. Aber das Heimweh hat mich in die Heimat zurückgezogen. Zurück in Jena habe ich mich selbstständig gemacht und war als Physiotherapeut mobil unterwegs. Ich bin direkt in die Betriebe gegangen und habe dort mit den Menschen gearbeitet. Das habe ich bis 2017 gemacht.

Arndt Kramer als Physiotherapeut
Arndt Kramer als Physiotherapeut

Klingt so, als hättest du dich da richtig wohlgefühlt in diesem Job. Quasi sowas, wie deine Berufung. Warum hast du aufgehört?

 

Das war auch nicht freiwillig. Der Gesetzgeber hat entsprechende Änderungen vorgenommen, die mich als Freiberufler finanziell enorm belastet haben. Wenn ich diese Belastung dann durch höhere Preise an meine Patient*innen hätte weitergeben müssen, dann hätte sich niemand mehr eine Behandlung leisten können. Ich habe mir das eine Weile angeschaut und dann, als ich noch im Plus war, die Reißleine gezogen.

Du bist seit Anfang Mai bei uns. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht?

 

Durch Zufall bin ich wieder Glasbläser geworden. Es gab wieder einen Aufschwung im Handwerk und eine Firma in Jena suchte jemanden. Da habe ich mich beworben und mein wieder als Glasapparatebläser in der Industrie angefangen. Und es hat mir auch wieder richtig Spaß gemacht. Am liebsten hätte ich das bis zur Rente gemacht. Obwohl mir die Arbeit wieder unglaublich viel Spaß gemacht hat, musste ich für mich einen Schlussstrich ziehen. Die Arbeitsbedingungen waren irgendwann nicht mehr tragbar. Der Umgang miteinander war nicht so, wie ich mir das vorstelle. Es grenzte schon an Mobbing. Ich habe dann hin und her überlegt, ob und wie ich weitermachen soll. Dann habe ich mir gesagt, ich muss mich schützen und habe gekündigt.

Und dann stand AKQUINET auf deiner Liste für den neuen Job?

 

Ich habe mir einige Dinge angeschaut. Ich dachte sogar daran, wieder in die Physiotherapie einzusteigen. Doch dann sagte mir Markus, der Geschäftsführer der akquinet finance & controlling GmbH, dass er Leute sucht. Auch Quereinsteiger. Ich habe ihn dann mal spaßeshalber gefragt, ob das was für mich wäre, da ich ja eigentlich aus einer ganz anderen Richtung komme. Ich kenne Markus seit über 10 Jahren. Wir sind befreundet. Aber es ist natürlich schon ein gewisses berufliches Neuland. Denn auch wenn ich als Hobby schon die eine oder andere Website erstellt und ein bisschen programmiert habe, dachte ich, dass das vielleicht doch etwas zu Unbekanntes ist. Aber Markus meinte es ernst. Wir haben uns ein paar Mal unterhalten und dann hat er mir eines Tages eine Testversion von Qlik geschickt.

Und dann warst du überzeugt und es ging los?

 

Das war natürlich nicht so einfach. Markus hat mir dann angeboten, an zwei Schulungen teilzunehmen. Und ich habe gesagt, wenn ich das schaffe, dann kann ich mir das vorstellen. Und was soll ich sagen? Diese beiden Trainings haben mich so begeistert. Zu sehen, was in der IT heute alles möglich ist. Außerdem passte es irgendwie zu meiner inneren Logik. Schon während meiner Selbstständigkeit habe ich auf eine gewisse Ordnung in meinen Dokumenten und Ordnerstrukturen geachtet. Und irgendwie konnte ich da eine Verbindung herstellen. Für Markus hat es dann auch Sinn gemacht und dann haben wir gesagt, dass wir das gemeinsam ausprobieren wollen.

Jetzt bist du also an Board? Wie sieht dein Arbeitsalltag jetzt aus?

 

Durch den kompletten Quereinstieg muss ich natürlich noch viel lernen. Das betrifft nicht nur die den Umgang mit Qlik. Ich musste mir zum Beispiel grundlegend Dinge rund um Microsoft 365 aneignen. Das habe ich in meinen vorherigen Jobs nicht in dem Umfang gebraucht. Auch das kollaborative Arbeiten über Ticketsysteme und Ähnliches musste ich erst verstehen. Teams und die Kommunikation darüber waren auch neu für mich. Manche Dinge sind natürlich nicht so kompliziert, aber wenn man sie zum ersten Mal macht, brauchen sie ihre Zeit.

Das musstest du hoffentlich nicht alles selbst rausfinden?

 

Nein. Ich hatte von Anfang an einen Mentor an meiner Seite. Sven hat mit mir erst einmal eine Bestandsaufnahme gemacht und geschaut, was ich schon kann und wo ich Baustellen habe. Dann sind wir systematisch durchgegangen, in welcher Reihenfolge das Team arbeitet, mit welchen Programmen und was die nächsten Schritte bei Qlik sind. Vom Einlesen der Daten über die Aufbereitung bis hin zur Formatierung. Im Moment schaue ich mir das Frontend an und lerne mehr über die Visualisierung. Und dann geht es bald in kleinen Schritten an die ersten Projekte.

Da unterscheiden sich Theorie und Praxis ja meist. Traust du dir das denn zu?

 

Mein Mentor Sven hat mir dafür schon ein paar Studienaufgaben gegeben. Und einen Fehler habe ich auch schon gefunden. Beheben konnte ich ihn noch nicht. Aber das war schon mal ein Erfolg. Zudem bin ich schon mit anderen Kolleg*innen in Kundengesprächen dabei, damit ich das ganz praktisch miterleben kann. So lerne ich die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden und die Möglichkeiten unserer Tools besser kennen. Ich werde also sehr behutsam an meine Aufgaben herangeführt. Für Quereinsteiger wie mich ist ein Dreivierteljahr vorgesehen, bis es an die eigenen Projekte geht. Natürlich möchte ich jetzt schon etwas bewegen, aber ich sehe auch, wie sinnvoll diese umfangreiche Einarbeitung ist.

Wie ist die Perspektive für die Zukunft? Wird dann aus dir ein BI Consultant?

 

Hier berät eigentlich jeder, denn wenn man dem Kunden wirklich helfen will, ist man an jeder Stelle beratend tätig. Meine Entwicklung dorthin braucht noch etwas Zeit. Denn solange ich noch nicht alles beherrsche, macht es wenig Sinn, als Berater in ein Unternehmen zu gehen. Wenn man dann Fragen zu Themen bekommt, die man noch nicht beantworten kann, spricht das nicht gerade für uns und unser Geschäft. Aber der Weg zum Berater ist geplant und ich kann mir das sehr gut vorstellen. Ich sehe da Parallelen zu meiner Arbeit als Physiotherapeut. Da musste ich auch erst das Problem meiner Patient*innen finden, es ihnen erklären und dann sagen, wie wir es lösen können. Wenn man nicht weiß, warum das Knie kaputt ist, kann man es auch nicht gut behandeln und es fehlt das Vertrauen zwischen mir und meinem Gegenüber. In diesem Sinne bin ich schon lange Berater. Und bis ich das hier wieder werde, lerne ich fleißig weiter und unterstütze meine Kolleg*innen bei Aufgaben aus dem technischen Bereich. Dann haben sie mehr Zeit für die Beratung.

Was ist das besondere hier in der IT und bei AKQUINET?

 

In erster Linie der Umgang unter den Kolleg*innen. Hier wird man wirklich als Mensch gesehen und wahrgenommen. Wenn ich mich an die Arbeit in der Industrie erinnere, kann ich nur sagen, dass da schon ein ganz anderer Umgangston herrschte. Das war teilweise sehr belastend.

Außerdem stehen dir hier Türen offen. Auch als Quereinsteiger wird man als wichtiger Teil des Unternehmens wahrgenommen und ernst genommen. Das ganze Team ist einfach sehr engagiert und nimmt sich Zeit und investiert in meine Ausbildung.

Rein fachlich hat mich vor allem die Menge an Daten überrascht, die in jedem Unternehmen anfallen und aus denen man, wenn man sie richtig zu nutzen weiß, wertvolle Entscheidungshilfen für die Strategie und das operative Geschäft eines Unternehmens gewinnen kann. Vor allem die Daten, die in Echtzeit entstehen und ausgewertet werden können, waren für mich so nicht greifbar. Das Schöne ist, dass man bei der Gestaltung des Frontends zur Visualisierung der Daten auch ein gewisses Maß an Kreativität einbringen kann. Das hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Genauso wie die Ordnung und Struktur, die hinter einer guten Datenerfassung und -auswertung steckt.

Du hast ja vorher vor allem körperlich gearbeitet. War das eine Umstellung für dich jetzt so viel Zeit vor dem Laptop zu sitzen?

 

Klar, früher war ich anders, mehr auf den Beinen und hatte körperlich anstrengende Jobs. Ich bin nicht traurig darüber, dass ich nicht mehr so viel körperlich arbeiten muss. Denn ganz ehrlich: Das geht ganz schön auf die Knochen. Außerdem habe ich oft bei großer Lautstärke und Hitze gearbeitet. Und die Ruhe im Büro genieße ich sehr.

Wenn ich aus dem Büro komme, habe ich noch genug Bewegung. Entweder bin ich mit dem Fahrrad unterwegs oder ich arbeite mit meiner Frau im Garten. Es gibt immer etwas zu tun. Und ansonsten lasse ich die Seele baumeln. Auf meinem Motorrad. Und da schließt sich der Kreis zu Markus. Denn mit ihm fahre ich hin und wieder eine Tour. Und auch wenn Markus jetzt mein Chef ist, das gemeinsame Fahren bleibt.

Danke Arndt für das Interview und alles Gute dir bei den Kolleg*innen in Jena.

 

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